Hamburger Mattenfilter

Zitat :

Hamburger Mattenfilter


Der Hamburger Mattenfilter ist ein wartungsarmer und rein biologisch arbeitender Aquariumfilter für Süßwasseraquarien, welcher die ohnehin ablaufenden mikrobiologischen Vorgänge durch seinen Aufbau und die Dimensionierung unterstützt. Dadurch wird die Wirkung der Filterbakterien optimiert, bzw. die erforderliche Mulmmenge reduziert.

Der Mattenfilter besteht aus einer quer zur Strömungsrichtung eingebauten Schaumstoffmatte, welche aufgrund ihrer Einbauweise (die Matte liegt mit ihren schmalen Seiten direkt an der Rück-, Boden- und Frontscheibe des Aquariums an und reicht in ihrer Höhe über den Wasserspiegel hinaus) vom Wasser orthogonal mit einer bestimmten Anströmgeschwindigkeit durchflossen wird. Der Antrieb erfolgt je nach Beckengröße mit einfachen Lufthebern (Mammutpumpe) oder Kreiselpumpen.

Die Festlegung der Pumpe erfolgt unter Vorgabe der Beckenumwälzung pro Stunde (1-2x). Daraus ergibt sich in einem weiteren Berechnungsschritt die Mattengröße, welche die Strömungsgeschwindigkeit auf etwa 5 - 10 cm/Minute festlegt. Die Mattendicke in Fließrichtung beträgt etwa 5 cm. Bei üblichen Standardbecken ergibt sich die Mattengröße zumeist gleich der Größe der Seitenscheibe.

Die Matte wird für gewöhnlich im Aquarium mit etwa 2 cm Abstand zur Seitenscheibe angeordnet. Hinter der Matte können Heizung, Thermometer etc. eingesetzt werden. Die Matte färbt sich nach kurzer Zeit graubraun und kann mit Javafarn und Javamoos besiedelt werden. Sie wird dadurch nahezu unsichtbar.

Es gibt noch einige andere Bauformen des Hamburger Mattenfilters. So ist eine der gebräuchlichsten Varianten die Eckversion. Dabei wird die Matte zu einem Viertelkreis gebogen und in eine Ecke des Aquariums gestellt. Als Anschlag für die Matte werden an den Scheiben entweder Glas- oder Kunststoffleisten eingeklebt, oder aber auch Kabelkanäle zur stabileren Führung bei dünneren Matten. Eine interessante Variante zum Nachrüsten stammt von Jörg Barmwater, die mit einem breiten Kabelkanal und einer Platzsparmatte mit integrierter Pumpe auskommt.

Für die Funktion eines Mattenfilters ist eine organische Mindestbelastung erforderlich. Diese ist in üblichen Aquarien gegeben. Den Wasserwechsel kann der Hamburger Mattenfilter nicht ersetzen, da es sich um einen aeroben Filter handelt und Nitrat als Endprodukt herauskommt. Er sorgt aber für eine enorme biologische Stabilität des Aquariums und oxidiert u.a. NH4+ und NO2- äußerst zuverlässig und schnell. Aufgrund seiner aktiven Bakterien kann er anfallende Schwermetalle dauerhaft akkumulieren. Gereinigt wird ein Mattenfilter nicht, allenfalls gangbar gehalten. Es reicht dazu, ihn alle paar Wasserwechsel oberflächig mit abzusaugen.

Der Hamburger Mattenfilter wurde erstmalig von Olaf Deters der breiten Öffentlichkeit von der biologischen und der technischen Seite vorgestellt und seine Wirksamkeit nachgewiesen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Mattenfilter

Die Vorteile eines HMF's werden wir auch bald austesten. Bislang habe ich schöne Seiten zur Berechnung, bzw Bau eines HMF gefunden.

Einmal

http://www.oliver-baltz.de/HMF_Berechnung2.html

und das Original von Olaf Deters

http://www.deters-ing.de/Filtertechnik/Mattenfilter.htm

Sehr nützliche, informative und gut verständliche Seiten bzgl des HMF für jeden, der sich etwas intensiver mit der Materie beschäftigen möchte.

Grüße

Hi alle,
ich habe den Hamburgen Mattenfilter an einem 240L Becken mit Malawibarschen getestet.
Wunder konnte ich nicht beobachten.
Das Becken war besetzt mit 24 Mbunas, was einen leichten Überbesatz darstellt. bei Mbunas durchaus normal.
Der HMF wurde über die ganze Seitenscheibe, also 45X40 cm gebaut und hatte eine Mattenstärke von 3 cm.
Zur Umwälzung nahm ich einen Eheim Powerball, der auf einen Durchfluß von 500 L/ h eingestellt war.
Nachdem Einbeu wurde der Filter mit Mulm aus dem Außenfilter sowie mit 5 ml Sera-Filterstart geimpft.
Am Anfang lief noch ein Tetra 600L Außenfilter mit.
Die Nitrat- und Nitritwerte,mit denen ich vorher immer Sorgen Hatte (Außenfilter zu klein), sanken nach schon 2 Wochen auf ein erträgliches Maß von 0,5 mg/ l NO2 und 20 mg/ l NO3.
Leider waren durch die hohe Stoffwechselrate und die Buddeltätigkeit der Malawis die Standzeiten des HMF nicht so hoch wie angegeben.
Nach ungefähr 2 Monaten War die Matte zu. Der Wasserstandsunterschied betrug fast 10 cm.
Da die Reinigung eines HMF eine ziemliche Sauerei bedeutet, habe ich mich davon verabschiedet.
Meiner Meinung nach ist er für ein Barschbecken nicht geeignet.
Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen.

Micha

hi krampeskipper.

ich überlege ja gerade einen HMF oder einen bodenfilter auszuprobieren.
was meinst du mit sauerei bei der reinigung des filters? wie lief denn eine solche reinigung bei dir ab??

der größte vorteil liegt ja beim hmf, o.ä., beim wesentlich geringeren stromverbrauch. da würde ich schon einen gewissen reinigungsaufwand in kauf nehmen.

Hi Gary,
bei einer Matte, dei über die ganze Seitenscheibe geht muß diese zu Reinigung aus dem Becken.
Der ganze gesammelte Dreck fließt ins Becken zurück.
Bei einer jährlichen Reinigung, wie beschrieben, ist das Problem eigentlich das gleiche,nur einmal jährlich.
Es wird auch behauptet, das der HMF einen regelmäßigen Wasserwechsel überflüssig machen soll.
Stimmt nicht !
Mit einem transportablen Eck-HMF ist das Problem nicht so groß.

Sieh mal diesen Link: http://www.bingo-ev.de/~kh3515/matfilt.html#konstrukt

Eine Reinigung der großen Matte bei der jährlichen kompletten Beckenreinigung ist auch nicht zu empfehlen, da man Becken und Filter nie zu gleichen Zeit reinigen soll. Das würde eine neue Einlaufphase bedeuten.
Die Matte nur mit Aquarienwasser abspülen und leicht ausdrücken.

Micha

Da hast du definitiv Recht: Von einer Komplettreinigung des Aquariums zeitgleich mit der Filterreinigung sollte man absehen, genauso vom Teilwasserwechsel mit gleichzeitiger Filterreinigung. Das muss schon zu Beginn der "aquarianeristischen" Tätigkeiten klar sein .

Von dem transportablen HMF habe ich auch schon gehört und diese Bauweise wäre auch mein Ziel, gerade weil der Bau nicht allzu schwer ist. Bleibt nur zu überlegen, wie man den sog. Bodenfilter (die Alternative) handhabt. Ist dir dieses Filterprinzip geläufig?? Es ist ja quasi dieselbe Filtermethode wie der HMF, nur halt über den gesamten Boden verteilt. Dabei ist ja eine Reinigung des Filters ausgeschlossen und nur zusammen mit der Komplettreinigung des Beckens möglich. Einziger Vorteil: Man sieht den Filter nicht. Nachteile, u.a.: Man benötigt ein relativ hohes Becken; die Reinigung; die Installation und Funktion muss auf Anhieb klappen, nachträgliche Änderungen sind kaum möglich.

Oder habe ich da jetzt einnen Denkfehler.
Habe nämlich vor Kurzem in einem leeren Becken diese Filtermethode gesehen, dessen Besitzer diesen Filter in den Himmel lobte.

Der Bodenfilters ist mir vom Prinzip her geläufig.
Ähnliches habe ich zu Ostzeiten mal gebaut aber anders herum.
Ich hatte unter dem Bodengrund mit versetzten Plastestäben ein durchströmbares Gitter gebaut, eine feste Lochplatte daraufgelegt, dann der Bodengrund (eine Körnung, die nicht durchfällt) und das Frischwasser aus dem Außenfilter durch den Bodengrund strömen lassen. Der Pflanzenwuchs war hervorragend,da der Boden von Frischwasser durchströmt wurde.
Die Filterung durch den Bodengrund finde ich nicht vorteilhaft.
Der ganze Dreck wird in den Bodengrund gesaugt und die Reinigung ist, wie Du schon sagtest nur mit der Beckenreinigung möglich. Man sollte auch bedenken, daß sich Pflanzenwurzeln in die Matte bohren können.
Meiner Meinung nach gut für ein Aufzuchtbecken ohne Boden und Pflanzen. Bei einem Aufzuchtbecken kann man aber eine Eckmatte einfacher verwenden.
Sollte man den Filter nicht sehen, kann man auch Mattenwürfel hinter der Rückwand durchströmen lassen.
Ist aber das selbe Reinigungsproblem wie bei der Seitenmatte.
Der transportable Eckfilter ist nach meiner Meinung die beste Variante.
Man kann diesen auch mit Moosen und Farnen bewachsen lassen (vorher mit Angelsehne aufbinden).

Micha

schön...da sind wir uns ja einig

eine ganz verrückte idee wäre ja auch, wenn man einen transportablen filter mit der rückwand kombiniert. somit müsste zur reinigung die gesamte rückwand als ein stück entnommen werden, die ja sozusagen als filterblende dient.



Bei diesem Prinzip würde der Filterauslauf über die Rückwand Frischwasser in das Becken leiten. Angesaugt wird das Wasser von links und rechts. Problem hierbei wäre ja, dass man zwei Platten verwenden muss, zwischen denen die Filtermatten/-würfel liegen. Diese beiden Platten müssen ja auch irgendwie zusammen halten. Mal schauen: Den Gedanken werde ich mal weiter ausbauen.

Hi Gary,
Deine Idee ist nicht schlecht.
Man sollte die Rückwand aus Kasetten bauen, um die R.wand komplett mit Filtermatten herausnehmen zu können.
Des Drecks und der Querstreben im Auqarium wegen.

Micha

Was genau meinst Du mit (mehreren) Kassetten? Mein Problem ist gerade die Unterbringung der Wälzpumpe. Man müsste die Rückwand in der Mitte, wo die Pumpe ja platziert werden soll, "ausbeulen", um Platz zu sparen.

achso... und nochmal alles Gute zum Geburtstag

Hi Gary,
erst einmal vielen Dank für die Geburtstagswünsche.
Mit den Kasetten meine ich, die Rückwand in zwei oder mehre Teile zu schneiden , die sich leicht ins Becken reinstellen und entnehmen lassen.
Aus Plexiglas und je einem Rückwandteil einen oben offenen Kasten kleben. Eine Seite mit einer Öffnung für ein 20 mm Rohr versehen und die Andere mit mehren Gazefenstern.
Als Pumpe würde ich einen tschechichen Luftheber verwenden (nur googln, gibts einen Haufen Bauanleitungen).
Solltest Du ein Becken mit einem Mittelsteg haben würde ich dessen Breite als Klarwassekammer mit ein oder zwei Lufthebern nehmen, und die Seitenteile als zwei Filter. Einmal von rechts und einmal von links.

Micha

ah...das meinst du mit kassetten. das habe ich mir auch überlegt: filtereinsätze, bzw abtrennungen durch netz. schön, dass wir dieselben gedankengänge haben ...auch bgl des aufbaus.

das mit dem tschechischen luftheber werde ich mir mal anschauen. danke für den tipp.

habe schon erste zeichnungen in petto...fehlt nur noch das material und dann gehts in den live-test.

so. jetzt hab ich mir mal angeschaut, wie so ein TLH funktioniert... wenn das so klappt, wie es beschrieben ist, dann ist diese konstruktionsweise ja wirklich genial einfach...einfach genial
zweifel hege ich bis jetzt nur an der durchströmleistung: ein tlh mit 50cm steigrohr soll ca 1500l/h machen?! das kann man ja dann aber auslitern und ggf noch einen zweiten dazusetzen, bzw den vorhanden vergrößern.
genügend rohr...zeug und so müsste ich auch noch rumliegen haben.

Hi Gary,
was macht denn eigentlich Deine Rückwand mit HMF.
Hat es geklappt, oder bastelst Du noch ?

Micha

Hi Krampeskipper.

Bin noch am Basteln. Bislang habe ich mir soche TLH's zusammengebaut, auch mit Erfolg. Habe verschiedene Baugrößen mit einer drosselbaren Eheim Luftpumpe (max 400L/h) ausprobiert. Echt eine super Idee das Ding. Zur Zeit bin ich am Überlegen, wie ich den "Filter" mit dem integrierten TLH abdichte, so dass einerseits der Wechsel, bzw die Reinigung der Filtermedien möglich ist und andererseits der TLH das Wasser NUR von den Seiten ansaugt, ohne einfach nur den Filter leer zu pumpen. Das soll heißen: Ich mache mir Sorgen um die Ansaugkraft des TLH. Der müsste im optimalen Fall das Wasser durch mehrere Filtermedien ansaugen. Es sollte m.E. aber funktionieren, da ja der höhere Wasserspiegel, den Filter und die Rückwand komplett umgibt. Somit hat man ja schon eine Fließrichtung, die nur noch unterstützt werden muss.
Soweit so gut.
Aber es geht voran. Werde erstmal, so wie bisher geplant, das den Filter zusammenbauen und testen, dann ggf. verkleiner, usw.

Bin natürlich offen für Tipps und Tricks


PS: Frohes neues Jahr 2011

Gary schrieb:

Die Vorteile eines HMF's werden wir auch bald austesten. Bislang habe ich schöne Seiten zur Berechnung, bzw Bau eines HMF gefunden.

Frohes Neues Jahr. Ich will ja keine Werbung machen, aber wer wissen möchte wie eine Zuchtanlage mit HMF entsteht, dann
HIER
gruß sven

vielen dank für diesen beitrag. nur sehe ich nicht den zusammenhang zwischen den eigenbau eines filters und der planung einer zuchtanlage. bei deinem link geht es doch eher um die kopplung von aquarien, bzw filterbecken, etc., auch wenn das wort "hamburger mattenfilter" fällt.

-->dieses thema/beitrag wurde verschoben.
-->Technik/Zuchtanlage mit HMF

wir freuen uns auf weitere beiträge deinerseits zu diesem thema an o.g. stelle.

so die materialien sind da: acryl-scheiben, etc. was meint ihr zur montage: silikon oder heißklebepistole zum kleben??

gibt es vorschläge, wie man am besten den filter bzgl. wasserwerte testet - irgendwelche testabläufe?? würde nur ungern ein filterloses becken mit fischen besetzen, um den nitritlevel,etc nach oben zu treiben. möchte auch nicht meinen vorhandenen filter abbauen. werde den gebauten filter auf jeden fall erstmal in meinem becken einlaufen lassen. es müsste doch reichen, wenn ich ein wenig grünzeug im extrabecken vergammeln lasse und futter zugebe...bin für vorschläge offen.

und keine sorge...fotostrecke folgt.

Hi Gary,
kleben würde ich mit Silicon, bzw. chem. Acrylkleber und wässern.
Ich habe versucht mit Heißkleber Gaze an eine Rückwand aufzukleben, hat nicht gehalten.
Die Gaze hat sich nach einer weile im Wasser abgelößt.
Einlaufen würde ich den Filter auch in einem Leerbecken und Füttern.
In der Einlaufphase würde ich mit Teststreifen messen (ist preiswerter und einfacher ans Tropfen),
zum genauen Messen am Ende oder in größeren Intervallen Tropfentest (ist genauer).

Micha

ok. danke für deine erfahrungen.
dann werde ich am besten abstand von der heißklebepistole nehmen. möchte ja auch nicht, dass sich die klebenähte im wasser lösen.

Hi Gary,
ich hoffe,daß dein Filter funzt.
Ich habe in einem 60l-Becken einen HMF-Seitenwandfilter am Laufen.
Seit einem 3/4 Jahr läuft das Ding problemlos ohne Reinigung.
Angetrieben wird er von einem tschechichen Luftheber.
Über Bauplan hatten wir schon gepostet.
Wie läuft Dein Rückwandfilter?
Gruß Micha.

krampeskipper schrieb:

Hi Gary,
ich hoffe,daß dein Filter funzt.
Ich habe in einem 60l-Becken einen HMF-Seitenwandfilter am Laufen.
Seit einem 3/4 Jahr läuft das Ding problemlos ohne Reinigung.
Angetrieben wird er von einem tschechichen Luftheber.
Über Bauplan hatten wir schon gepostet.
Wie läuft Dein Rückwandfilter?
Gruß Micha.

Na, ob Du hier noch eine Antwort bekommst ....

Gruß Sven

aquaberlin schrieb:

Na, ob Du hier noch eine Antwort bekommst ....

Nein, bekommst Du nicht. Forum tot.
Gruß Sven